Frühzeitiger Reifenwechsel: Von O bis O – von Oktober bis Ostern!

26. Oktober 2023: Im Oktober ist es an der Zeit, die Reifen zu wechseln.

In Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht. Diese ist zwar nicht an ein bestimmtes Datum geknüpft, die Winterreifen müssen aber bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Glatteis, Schneematsch, Schneeglätte und Eis- oder Regenglätte aufgezogen sein.

Die kalte Jahreszeit stellt im Vergleich zum Sommer wesentlich härtere Anforderungen, besonders an die Reifen. Die sogenannten „Winterpneus“ haben bereits ab Temperaturen von unter 7 °C Vorteile gegenüber den Sommerreifen. Bei einer Geschwindigkeit von 90 km/h verkürzt sich der Bremsweg mit Winterreifen auf nasser Fahrbahn um ca. 10% und somit um 5,4 Meter. Durch das spezielle Profil und die besondere Gummimischung hat das Auto mehr Haftung auf kühlen und glatten Straßen.

Im Hinblick auf die Verkehrssicherheit bedeuten die folgenden Hinweise keine absolute Sicherheit. Zusätzlich zur wintertauglichen Ausrüstung ist es am Wichtigsten, die Fahrweise an die Witterungsverhältnisse anzupassen. Die Verantwortung und die richtige Selbsteinschätzung des Fahrers sind stets gefordert.

Was müssen Sie beachten?

  • Wechseln Sie ihre Reifen frühzeitig. Erfahrungsgemäß ist die Wartezeit bei Händlern und Werkstätten sehr lang, wenn der Winter bereits Einzug hält. Vereinbaren Sie rechtzeitig einen Termin. Die Reifen sollten mindestens bis zum Wochenende nach Ostern montiert bleiben, da noch bis nach Ostern mit Schneefällen zu rechnen ist.
  • Mischen Sie keinesfalls Sommer- und Winterreifen. Dies ist grundsätzlich verboten.
  • Verwenden Sie möglichst auf allen vier Rädern Reifen des gleichen Typs – zumindest aber die gleichen Reifen auf einer Achse.
  • Prüfen sie vor der ersten Fahrt den Geschwindigkeits-Index Ihres Winterreifens, seine „persönliche Höchstgeschwindigkeit“. Darüber hinaus ist ein Aufkleber mit Angabe der Höchstgeschwindigkeit im Sichtfeld des Fahrers anzubringen.

Sind Ihre Winterreifen noch gut?

  • Überprüfen Sie die Profiltiefe. Gesetzlich vorgeschrieben ist in Deutschland zwar nur eine Restprofiltiefe von 1,6 Millimetern, ADAC-Reifenexperten empfehlen aus Sicherheitsgründen aber mindestens vier Millimeter. Ihr Reifenprofil überprüfen Sie entweder durch spezielle Profilmesser oder mit einer Zwei-Euro-Münze. Hierfür stecken Sie einfach die Münze in das Profil – ist dieses höher als der Vier-Millimeter-Silberrand der Münze, hat der Reifen noch genug Profil.
  • Überprüfen Sie ihre Reifen auf Beschädigungen oder Alterserscheinungen. Winterreifen sollten, je nach Kilometerleistung, etwa nach fünf, spätestens nach zehn Jahren ausgetauscht werden. Die Gummimischung der Reifen kann aber auch schon früher hart werden. Bei niedrigen Temperaturen fehlt somit genügender Grip. Untersuchen Sie den Reifen auch auf der Innenseite auf Beschädigungen wie Risse, Auflösungen, Beulen oder eingedrungene Fremdkörper.
  • Sollten Sie unsicher sein, fragen Sie einen Experten ihrer Vertragswerkstatt.

Worauf sollten Sie beim Kauf von neuen Winterreifen achten?

  • Billig ist nicht immer gut. Die Reifen berühren als einziger Bestandteil des Autos die Straße und tragen somit sehr zu Ihrer Sicherheit bei. Ein Schaden der durch ein „kleines Ausrutschen“ verursacht wird, kann ein Vielfaches mehr kosten.
  • Achten Sie bei der Reifenauswahl auf das aktuelle „Alpine“-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke). Dieses weist auf ein gewisses Maß an Wintertauglichkeit hin. Die ältere „M+S“-Kennzeichnung („Matsch und Schnee“) gilt noch Übergangsweise bis zum 30.09.2024. Empfehlenswerte Winterreifen finden Sie im ADAC-Reifentest.
  • Nicht alle Reifen passen für alle Fahrzeuge. Überprüfen Sie die Verwendbarkeit am eigenen Fahrzeug, um Unfällen, einem Bußgeld, Punkten und dem Verlust des Versicherungsschutzes zu entgehen. Welche Reifen zum Fahrzeug passen, erfahren Sie durch Vergleich der Radaufschrift mit den Vorgaben in den Fahrzeugpapieren.
  • Kaufen Sie gebrauchte Winterreifen nur, wenn Sie sich gut auskennen.

Dürfen Ganzjahresreifen im Winter gefahren werden?

Wenn die Ganzjahresreifen mit einem „Alpine“-Symbol oder der „M+S“-Kennzeichnung versehen sind, gelten sie im rechtlichen Sinn als Winterreifen und dürfen auch im Winter gefahren werden, solange sie eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter aufweisen.

Wie lagern Sie abmontierte Reifen richtig?

Die Räder sollten vor dem Abmontieren mit Kreide markiert werden und bei Wiedermontage achsweise gewechselt werden. Erhöhen Sie vor dem Einlagern den Luftdruck um 0,5 bar. Lagern Sie die Reifen am besten liegend übereinander (Alternativen: Felgenbaum, Wandhalterung). Lagern Sie Reifen ohne Felgen senkrecht in einem trockenen Raum stehend und drehen Sie sie alle paar Monate.

Wie entsorge ich alte Reifen richtig?

Die ausrangierten Reifen müssen fachgerecht entsorgt werden. Sie können entweder bei Mülldeponien abgegeben werden oder ggf. beim Händler ihres Vertrauens.