Verkehrserziehung bei Kindern

19. Oktober 2022: Wichtig ist, die Kinder nicht zu überfordern.

Alle 18 Minuten verunglückt in Deutschland ein Kind unter 15 Jahren im Straßenverkehr. Kinder werden im Straßenverkehr leicht übersehen. Sie zeigen oft ein unberechenbares Verhalten, da sie noch kein eigenes Gefahrenbewusstsein entwickelt haben. Um Unfälle zu vermeiden ist die richtige Verkehrserziehung wichtig:

  • Doch wie gehe ich die Verkehrserziehung am besten an?
  • Wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?
  • In welchem Alter sollten Kinder was können?

Die Verkehrserziehung fängt bei Ihnen als Eltern oder Großeltern an. Kinder lernen viel durch Nachahmung von ihren erwachsenen Vorbildern. Der Rat der Straßenverkehrsbehörde des Landratsamtes Kelheim lautet: Halten Sie sich selbst an die Verkehrsregeln, wie sie es sich später einmal für das Verhalten Ihres Kindes wünschen:

  • Warten Sie an der Ampel bis diese „Grün“ ist.
  • Sehen Sie, bevor Sie die Straße überqueren, deutlich nach „links“, „rechts“, „links“ und überqueren Sie Straße auf dem kürzesten Weg.
  • Halten Sie sich auf dem Gehweg möglichst weit innen und lassen Sie Ihr Kind auf der Häuserseite.
  • Wählen Sie mit Ihrem Kind die sicherste Strecke und nicht die kürzeste.
  • Warten Sie beim Überqueren des Zebrastreifens bis herannahende Autos angehalten haben.

Wichtig ist, dass Sie Ihr Kind nicht überfordern. Üben Sie nur das mit ihm, wozu es dem Alter und dem Entwicklungsstand entsprechend psychisch und physisch in der Lage ist.

Kinder sind beispielsweise erst ab etwa sieben Jahren dazu fähig, sich in andere hineinzuversetzen, um vorausschauend denken und handeln zu können. Mit neun Jahren können Kinder Geräusche einer Richtung zuordnen. Mit etwa zehn Jahren entwickeln sie ein Gespür für Entfernungen und Geschwindigkeiten. Außerdem lassen sich Kinder schnell ablenken, sie konzentrieren sich nur auf das, was sie gerade interessiert, für alles andere um sie herum sind sie „taub und blind“.

In der Regel sind Kinder mit etwa drei Jahren in der Lage spielerisch die ersten Verkehrsregeln zu erlernen, wie etwa die Ampelfarben. Verkehrspsychologen raten dazu, das richtige Verhalten im Straßenverkehr als Vorbild vorzumachen und beiläufig zu kommentieren, Kinder lernen sehr viel durch Beobachtung und Nachahmung. Im Laufe der Zeit sollte das Kind die Abläufe, wie beispielsweise das Überqueren der Straße, vormachen und dazu sprechen. So können Sie kontrollieren, ob Ihr Kind die richtigen und vollständigen Abläufe beherrscht.

Das „A und O“ der Verkehrserziehung ist das Stehenbleiben. Überall, wo eine Gefahr drohen könnte, sollten Sie mit Ihrem Kind stehenbleiben. Das Kind wird dies bald verstehen und automatisch mitmachen. Kindern ab zwei Jahren kann man erklären, warum man stehen geblieben ist, Dreijährige sollten das Verhalten selbst erklären und mithelfen, nach einem geeigneten Zeitpunkt für die Überquerung zu suchen. Je älter das Kind wird, desto sicherer wird es.

Wichtig ist auch, dem Kind klarzumachen, wo es spielen darf und wo nicht. Am besten gehen Sie mit Ihrem Kind die Umgebung ab und vereinbaren Grenzen, über die es beim Spielen keinesfalls gehen oder fahren darf.

Der erste längere Weg, den das Kind alleine zurücklegen muss, wird der Schulweg sein. Gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind diesen Weg vorher ab und zeigen ihm gefährliche Stellen sowie Querungsmöglichkeiten auf. Überprüfen Sie, wenn möglich, in der ersten Schulwoche, ob Ihr Kind auch tatsächlich diesen Weg benutzt.

Das Programm "Kind und Verkehr" des Deutschen Verkehrssicherheitsrates und seiner Mitglieder, unter ihnen der ADAC, zeigt Eltern, was sie beachten sollten, damit Kinder im Straßenverkehr sicher unterwegs sein können. „Kind und Verkehr“ ist eine kostenlose Informationsveranstaltung, die ganzjährig für Bezugspersonen von Kindern im Vorschulalter angeboten wird.