Senioren im Straßenverkehr

10. März 2021: Eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten ist wichtig für eine unfallfreie und sichere Teilnahme am Straßenverkehr. Achten Sie auf sich und auf andere: Sind Sie ehrlich zu sich selbst und fair gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern.

Zur Erhaltung der individuellen Mobilität stellt der PKW für ältere Menschen ein wichtiges Verkehrsmittel dar. Da aber mit zunehmendem Alter beispielsweise komplexe Verkehrssituationen schwieriger zu bewältigen sind, entstehen hierdurch Unsicherheiten von Senioren beim Autofahren, die sich in der Folge negativ auf die Fahrkompetenz auswirken können.

So verunglückten im Jahr 2018 insgesamt 53.268 Menschen ab 65 Jahren im Straßenverkehr. 13.566 von ihnen wurden dabei schwerverletzt, 1.045 starben. Maßgeblich zur Vermeidung von Unfällen ist im Wesentlichen die körperliche und geistige Beweglichkeit, welche sich mit zunehmendem Alter leider häufig einschränkt.

Was sich im Alter ändert

  • Sehvermögen
    Im Alter steigt, neben dem Verlust der Sehschärfe, sowohl die Blendempfindlichkeit als auch die Anfälligkeit von Augenerkrankungen. Auch Abstände und Geschwindigkeiten können schlechter eingeschätzt werden. Um das Unfallrisiko zu senken, ist eine regelmäßige Kontrolle der Sehleistung wichtig.

  • Hörvermögen
    Durch einen nachlassenden Gehörsinn werden oftmals akustische Signale, wie z. B. Hupen, Klingeln oder das Martinshorn, nicht mehr uneingeschränkt oder nur verzögert wahrgenommen. Dies beeinträchtigt möglicherweise auch die Reaktionsfähigkeit. Bei auffallenden Beschwerden sollte ein HNO-Arzt aufgesucht werden und auf eine Freisprechanlage oder auf Musik während des Fahrens verzichtet werden. Zusätzliche Spiegel tragen ebenso zu einer besseren Verkehrsbeobachtung bei.

  • Beweglichkeit
    Durch eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit steigt das Unfallrisiko enorm. Wird z. B. der Blick in den Rück- und Seitenspiegel aufgrund von Nacken- oder Rückenschmerzen vernachlässigt, werden andere Verkehrsteilnehmer oftmals schlicht übersehen – mit der möglichen Konsequenz eines lebensgefährlichen Unfalls. Durch Beschwerden in Händen und Armen kann bei Gefahr einem plötzlich auftretenden Hindernis häufig nicht rechtzeitig ausgewichen werden. Beschwerden im Bereich der Beine und der Hüfte wirken sich zudem negativ auf die Bremsfähigkeit des Fahrers aus. Abhelfen kann hier bereits eine optimale Sitz- und Rückenlehnen-Einstellung. Auch kleine Mobilisationsübungen zum Erhalt der körperlichen Bewegungsfähigkeit empfehlen sich.

  • Gedächtnis und Gehirn
    Auch die geistige Verfassung spielt eine große Rolle. Mit zunehmendem Alter fällt es manchen Senioren schwerer, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren. Durch das bewusste Setzen von Reizen, wie dem Lösen von Kreuzworträtseln oder dem Lesen eines Buches, kann die Konzentrationsfähigkeit gefördert werden. Regelmäßige Bewegung trägt ebenfalls dazu bei, unser Gehirn fit zu halten.

Hilfen

  • Regelmäßige Gesundheits-Checks - prüfen die Verkehrstauglichkeit des Fahrers
  • Ausreichend Verstellmöglichkeiten - erleichtert das Ein- und Aussteigen
  • Fahrerassistenzsysteme - gleichen motorische Defizite aus
  • Automatik - erleichtert die Konzentration auf den Verkehr
  • Fahrsicherheitstraining für Senioren - werden teilweise kostenlos angeboten; Auffrischung von Fähigkeiten in Theorie und Praxis; viele verschiedene Anbieter, z. B. Verkehrswacht Mainburg (http://www.verkehrswacht-mainburg.de/, „Fahrsicherheitstraining für Senioren“)

Quellen

https://www.dvr.de/themen/aeltere-menschen v. 11.11.2020, 13.40 Uhr

https://www.adac.de/verkehr/verkehrssicherheit/aeltere-autofahrer/senioren/ v. 11.11.2020, 13.33 Uhr

https://deutsche-verkehrswacht.de/themen/unfallgeschehen-von-senioren/ v. 11.11.2020, 13.40 Uhr

https://www.polizei-dein-partner.de/themen/verkehrssicherheit/senioren-unterwegs/detailansicht-senioren-unterwegs/artikel/senioren-hinterm-lenkrad.html v. 11.11.2020, 14.10 Uhr

https://www.bast.de/BASt_2017/DE/Publikationen/Foko/2022-2021/2021-04.html, 09.03.21, 14.18 Uhr