Informationen des Verkehrssicherheitsbeauftragten: Mehr Sicherheit auf dem Motorrad

16. Mai 2023: Informationen des Verkehrssicherheitsbeauftragten: Mehr Sicherheit auf dem Motorrad

Im Frühjahr beginnt wieder die Motorradsaison. Dann sind wieder vermehrt Motorradfahrer unterwegs, die auf Deutschlands Straßen diesen Sport genießen. Doch gerade zu Beginn der Saison ereignen sich viele Unfälle (1). 2021 wurden fast 500 Menschen bei Motorradunfällen getötet (2). Im Folgenden sind daher einige Tipps aufgelistet, wie Sie Ihre nächste Motorradfahrt sicher gestalten und möglichst unversehrt am Ziel ankommen.

1. Fahrsicherheitstrainings für Motorradfahrer

Nach der mitunter langen fahrfreien Zeit sind die Kenntnisse, Reflexe und Fähigkeiten evtl. etwas „eingerostet“. Um diese wieder aufzufrischen empfiehlt sich ein Fahrertraining zu Beginn der Saison. Erfreulicherweise steigt die Zahl der Anbieter hierzu. So werden z. B. von der Verkehrswacht Mainburg oder dem ADAC derartige Kurse für Biker angeboten.

2. Ziehen Sie eine Schutzausrüstung an

Zwar ist lediglich das Tragen eines Schutzhelms gesetzlich vorgeschrieben, jedoch lohnt sich das zusätzliche Tragen von Motorradstiefeln, einem Nierengurt, einer Jacke und Hose mit Protektoren sowie Motorradlederhandschuhen (3,4). Denn sind Sie ohne Schutzkleidung in einen Unfall mit einem anderen Verkehrsteilnehmer verwickelt, drohen nicht nur schwere gesundheitliche Folgen, sondern auch eine Kürzung der Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche (5).

3. Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers

Eine Motorradfahrt erfordert sehr viel Konzentration und Ausdauer. Vor allem wenn Sie lange nicht mehr Motorrad gefahren sind, sollten Sie sich zu jedem Fahrtbeginn „warmfahren“, um sich die Bewegungs- und Bedienungsabläufe wieder in Erinnerung zu rufen. Zudem erfordern besonders schnelle Geschwindigkeiten und sehr kurvige Strecken ein hohes Maß an Konzentration, weshalb Sie regelmäßig Pausen einplanen sollten, um sich wieder zu erholen.

4. Schalten Sie immer das Tagfahrlicht bzw. das Abblendlicht ein

Gerade durch ihre schmale Silhouette werden Motorradfahrer schnell übersehen. Daher ist das Abblendlicht von wichtiger Bedeutung, um besser gesehen zu werden. Für Motorradfahrer ist gesetzlich vorgeschrieben, dass tagsüber immer mit Tagfahrlicht oder Abblendlicht gefahren werden muss (6). Bei schlechten Sichtverhältnissen, bei der Dämmerung und in der Nacht ist das Abblendlicht einzuschalten (7).

5. Nehmen Sie Rücksicht auf sich und andere

Bei den Motorradfahrern ist der Adrenalinspiegel sehr hoch, wenn sie mit hoher Geschwindigkeit eine kurvige Strecke fahren. Bedenken Sie jedoch, dass Sie als Motorradfahrer keine „Knautschzone“ haben und sich daher schnell schwere Verletzungen zuziehen können. Aber auch andere Verkehrsteilnehmer können Sie durch rasante Fahrten unnötig in Gefahr bringen (8).

Gerade im Hinblick auf das hohe Unfallrisiko sollten Sie also rücksichtsvoll fahren und ihr Leben nicht aufs Spiel setzen.

Deshalb - Lieber rankommen statt umkommen!

Quellenangaben:
1) https://presse.adac.de/regionalclubs/mittelrhein/mit-dem-motorrad-sicher-unterwegs.html

2) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156681/umfrage/motorraeder-verunglueckte-und-getoetete-bei-unfaellen/

3) https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/zweirad/motorrad-roller/motorrad-fahren/tipps-fuer-sicheres-motorradfahren/

4) https://www.rueden.de/bussgeldkatalog/fahrzeuge/motorrader/

5) https://www.juraforum.de/news/welche-schutzkleidung-ist-fuer-motorradfahrer-pflicht_247819

6) §17 Abs. 2a Satz 1 StVO
7) §17 Abs. 2a Satz 2 StVO
8) Sicher unterwegs mit dem Motorrad, Bayerisches Staatsministerium des Inneren, für Sport und Integration, Stand: Januar 2019