Handwerk mit Leidenschaft und Herzblut – Berufe der Zukunft!

25. September 2020: Welche Bedeutung hat das Handwerk in unserer schnelllebigen und digitalen Welt?

Gerade in Zeiten von Corona wurde uns deutlich vor Augen geführt, wie wichtig das Handwerk und die regional angesiedelten Unternehmen für das Wohlergehen der Gesellschaft sind. So leisteten die Handwerker nicht nur einen bedeutsamen Teil der Grundversorgung, auch die schnelle Anpassung und Montage von neu entwickelten Hygiene- und Sicherheitseinrichtungen unterstreicht die Rolle und Notwendigkeit des Handwerks. Wir brauchen das Handwerk – auch in Zukunft. Um auf die Bedeutung des Handwerks aufmerksam zu machen, wurde im Jahr 2011 der bundesweite Aktionstag „Tag des Handwerks“ ins Leben gerufen, der dieses Jahr am 19. September stattgefunden hat.


Inspiriert durch das 24-Stunden-Video-Projekt der Handwerkskammer https://handwerk.de/tag-des-handwerks  besuchte Landrat Martin Neumeyer am Samstag zusammen mit Christina Bauer vom Regionalmanagement, Robin Karl und Martina Wimmer von der Wirtschaftsförderung und Stefanie Höllseder von der Handwerkskammer zwei Handwerksbetriebe. Das Motto unter dem der Aktionstag läuft, lautet „Wir wissen, was wir tun“. Gemeinsam wollten sich die Beteiligten und Langquaids 1. Bürgermeister Herbert Blascheck sowie Brigitte Kempny-Graf vor Ort bei der Metzgerei Resch von diesem Motto überzeugen lassen.


Betriebsleiter Markus Resch und seine beiden heranwachsenden Söhne nahmen sich ausreichend Zeit, um den Gästen den Betrieb anschaulich zu zeigen und mit ihnen aktuelle Themen zu diskutieren. Die Metzgerei Resch wurde im Jahr 1947 gegründet und ist mittlerweile in der 4. Generation aktiv. Ursprünglich hat man mit den Schlachtungen in einer kleinen Garage von nebenan begonnen. Seitdem ist das Unternehmen kontinuierlich gewachsen und bietet zudem einen Partyservice an. Mit insgesamt 40 Angestellten und 3 Auszubildenden trägt Markus Resch eine große Verantwortung. Deshalb weist er darauf hin, dass es wichtig ist „immer am Ball zu bleiben“. Nur so lassen sich neue Regelungen und Hygienevorschriften zeitnah umsetzen und das Fortbestehen des Betriebs sicherstellen. In der Metzgerei wird außer der Salami alles aus eigener Hand produziert. Demnach steht die Metzgerei Resch für eine hohe Qualität, was sich auch im Preis wiederspiegelt. An dieser Stelle setzt Landrat Martin Neumeyer den Appell, dass die Menschen auch beim Metzger, Bäcker oder Landwirt vor Ort einkaufen sollten, damit diese in Zukunft in der Region bestehen bleiben können. Aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ist der Preis für Schweinefleisch deutlich gefallen. Trotz der günstigen Einkaufspreise hat Markus Resch mit seinen Bauern den Fleischpreis auf ein moderates Niveau festgesetzt und leistet somit einen unterstützenden Beitrag für das Fortbestehen der landwirtschaftlichen Betriebe. Das Familienunternehmen lebt für das Handwerk und für die Region und ist mit 3 Generationen aktiv. Auch der jüngste Sohn möchte später einmal im Betrieb miteinsteigen.


Nach dem Besuch in der Metzgerei Langquaid ging es für Landrat Martin Neumeyer, Christina Bauer vom Regionalmanagement, Robin Karl und Martina Wimmer von der Wirtschaftsförderung und Stefanie Höllseder von der Handwerkskammer weiter nach Kelheim zum Frisörbetrieb Reiner Kirchner. Auch Kelheims 3. Bürgermeisterin Johanna Frischeisen und Stefanie Brixner nahmen an den Gesprächen und dem Betriebsrundgang teil. Beim Betrieb angekommen, stellte Reiner Kirchner einen alten Holzhocker in die Mitte und setzt sich darauf. Stolz berichtet er, dass dieser einmal seinem Vater gehört hat und der Friseurbetrieb mittlerweile in der 3. Generation geführt wird. Reiner Kirchner ist mit Leidenschaft in seinem Handwerk tätig und beschäftigt derzeit 9 Angestellte, davon 2 Auszubildende. Sein Engagement war auch während des Corona-Lockdowns zu erkennen. „Trotz Ladenschließung wollten wir einfach für unsere Kunden da sein“, betont Frau Kirchner. Denn ein Friseurbesuch ist für manche Menschen mehr als nur „einmal Haare schneiden bitte“. Demnach hat das Ehepaar Kirchner in dieser Zeit über 400 Anrufe entgegengenommen. Die Begeisterungsfähigkeit für das Friseurhandwerk hat Reiner Kirchner auch an seine Auszubildenden weitergegeben. So haben sich von den bisher ausgebildeten Friseuren bereits neun selbstständig gemacht.


Beide Betriebe führen ihr Handwerk mit Leidenschaft und Herzblut aus und brachten zudem Verbesserungsvorschläge in die Gespräche mit ein. Alle Beteiligten sind dankbar für die Einblicke und sind sich einig, „die beiden Handwerker wissen, was sie tun". Auch die Betriebsbesuche haben gezeigt, welche bedeutende Rolle das Handwerk im täglichen Leben und somit auch in der Gesellschaft einnimmt. Aktuell hat das Handwerk noch freie Ausbildungsstellen anzubieten, die über die kostenfreie Lehrstellen- und Praktikumsbörse unter https://www.hwkno.de/76,3392,jobboardoffersearch.html  zu finden sind.
Weiterhin besteht für Jugendliche die Möglichkeit am 3. Tag der Ausbildung (TALK) unter anderem auch Handwerksbetriebe praktisch und hautnah kennenzulernen. Weitere Informationen unter: www.landkreis-kelheim.de/TALK/