Katastrophenschutzübung „Ägidius“: Mehrere hundert Einsatzkräfte probten den Ernstfall
Ein eingestürztes Riesenrad, ein Gas-Unfall mit mehreren Explosionen und ein Blitzeinschlag im Biergarten: Diese und mehrere weitere Szenarien forderten am vergangenen Freitag (29. August) rund 600 bis 700 Einsatzkräfte. Die Katastrophenschutzübung „Ägidius“ fand auf der sogenannten Gillamooswiese und in deren unmittelbarem Umfeld statt.
„Mein Dank gilt insbesondere allen haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften, aber auch den etwa 150 Komparsen, die mit ihrem Engagement zum Erfolg dieser Katastrophenschutzübung beigetragen haben. Auch das Verständnis der Abensbergerinnen und Abensberger möchte ich hervorheben – die Stadt befand sich schließlich einen Abend im Ausnahmezustand.“
Landrat Martin Neumeyer
„Ich bin sehr froh, dass unsere Stadt mit dem Gillamoos einen idealen Rahmen für eine derart wichtige und realitätsnahe Katastrophenschutzübung bieten konnte. Die reibungslose Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte und Behörden war beeindruckend und hat gezeigt, wie gut wir auf den Ernstfall vorbereitet sind. Diese Übung trägt maßgeblich zur Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger bei.“
Dr. Bernhard Resch, Bürgermeister Stadt Abensberg
Im Rahmen der Übung waren Kräfte von BRK, Bundeswehr, DLRG, DRF-Luftrettung, Feuerwehren, Integrierter Leitstelle, Polizei, PSNV-Einheiten, RKT, THW, Wasserwacht sowie Einheiten des Katastrophenschutzes im Einsatz sein.
Auch Drohnen und Hubschrauber flogen über Abensberg. Diese wurden zur Überwachung der Lage, als auch zum Patiententransport benötigt. Insgesamt mussten laut Übungsdrehbuch acht schwerverletzte Personen in das Krankenhaus nach Kelheim geflogen werden. Hierfür wurden diese zunächst mit Rettungswägen zum Alten Stadion nach Abensberg und schließlich mit einem Hubschrauber in die Kreisstadt verbracht.
Schirmherr der Katastrophenschutzübung und auch persönlich vor Ort war der Landtagsabgeordnete Walter Nussel: Der Beauftragte für Bürokratieabbau der Bayerischen Staatsregierung war selbst 30 Jahre lang Kommandant einer Freiwilligen Feuerwehr.
„Nur wer praktische Übungen durchführt kann für den Ernstfall gerüstet sein. Deshalb sollte diese Übung Vorbildfunktion für andere Regionen in Bayern haben.“
Walter Nussel, Schirmherr und Landtagsabgeordneter
Bereits vor einigen Jahren hatte das Landratsamt Kelheim mit seinem Aufgabenbereich des Katastrophenschutzes den sogenannten „Katastrophenschutz-Sonderplan für Schadensereignisse auf dem Jahrmarkt Gillamoos“ erarbeitet.
Grundlage hierfür war kein konkreter Anlass. Das Vorgehen ist laut Bayerischem Katstrophenschutzgesetz vorgeschrieben.
„Die Katastrophenschutzübung war ein Stresstest für alle Beteiligten. Die Einsatzkräfte haben für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger geübt. Dabei haben wir schon kurz nach dem Ende der Übung erste Erkenntnisse über Abläufe gewinnen können, die es noch zu verbessern gilt. Insofern lässt sich ‚Ägidius 2025‘ als Erfolg werten.“
Wolfgang Weiß, Katastrophenschutz Landkreis Kelheim
In den kommenden Wochen wird der Katastrophenschutz des Landkreises Kelheim die Übung aufarbeiten und den Katastrophenschutz-Sonderplan gemäß den gemachten Erfahrungen anpassen. Damit ist sichergestellt, dass die Einsatzkräfte im Rahmen eines potenziellen Ernstfalls zielorientiert und bestimmt handeln können.
Fotos: Sebastian Pieknik