Flächendeckende digitale Verwaltung: Pilotprojekt im Landkreis Kelheim gestartet
Der Landkreis Kelheim ist eine von sechs Pilotkommunen für die Digitalkooperation von Bund und Bayern. Ziel ist eine Blaupause für ein flächendeckendes Angebot an digitalen Verwaltungsleistungen in ganz Bayern, die dann auch von anderen Bundesländern genutzt werden kann.
Kürzlich fand ein erster Workshop im Landratsamt statt.
Nach der einleitenden Auftaktveranstaltung trafen sich ausgewählte Sachgebiete zu Interviews mit dem Projektteam, bestehend aus Mitarbeitenden von Bund und Bayern. Ziel war es, sowohl die fachliche als auch die strategisch-übergreifende Perspektive bei der Umsetzung von Onlinezugangsgesetz (OZG)-Leistungen zu beleuchten. Dabei sollte ein Verständnis für die aktuelle Situation vor Ort mit direktem Praxisbezug geschaffen, bestehende Hürden bei der Umsetzung identifiziert sowie bewährte Lösungsansätze und Praktiken diskutiert werden.
„Als Pilotkommune sehen wir unsere Aufgabe vor allem darin, unsere Erfahrungen und praktischen Anforderungen einzubringen. So können wir dazu beitragen, dass die entstehenden digitalen Lösungen wirklich alltagstauglich und den Bedürfnissen der Kommunalverwaltung gerecht werden.“
Sabrina Heinz, Sachgebietsleiterin SG 16
„Wir freuen uns, dass der Landkreis Kelheim als Modellregion ausgewählt wurde. Für uns bedeutet das die Chance, gemeinsam mit Bund und Land digitale Lösungen voranzubringen und das Angebot für unsere Bürgerinnen und Bürger weiter zu verbessern.“
Martin Neumeyer, Landrat
In den vergangenen Jahren wurden im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) zwar zahlreiche föderale Verwaltungsleistungen digitalisiert, diese sind aber noch nicht bundesweit für alle Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen verfügbar. Daher erarbeiten das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) und das Bayerische Staatsministerium für Digitales (StMD) jetzt einen neuen Ansatz, der die konkrete Verwaltungspraxis vor Ort stärker berücksichtigt.
„Wir brauchen mehr Tempo bei der Verwaltungsdigitalisierung. Mit digitalen Technologien können wir staatliches Handeln schneller, effizienter und kostengünstiger gestalten. Und das muss auch bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen. Verwaltungsdigitalisierung ist Teamwork: Bund, Länder und Kommunen müssen an einem Strang ziehen. Bayern geht mit gutem Beispiel voran und ist für uns ein wichtiger Partner, bürgernahe Lösungen anzubieten. Deshalb freue ich mich sehr über die enge Kooperation mit dem Freistaat und den sechs bayerischen Pilotkommunen.“
Dr. Karsten Wildberger, Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung
Bayern ist neben Hessen eines von zwei Ländern, mit denen der Bund nun eine Digitalisierungsoffensive für eine flächendeckende digitale Verwaltung startet. In beiden Ländern wird mit jeweils sechs Pilotkommunen zusammengearbeitet.
Im Freistaat Bayern möchte das BMDS gemeinsam mit dem Bayerischen Ministerium für Digitales eruieren, welche Kriterien für einen schnellen Roll-out vor Ort entscheidend sind. Aus diesen Erkenntnissen sowie den Ergebnissen mehrerer gemeinsamer Workshops, wird eine Blaupause für ein flächendeckendes Angebot an digitalen Verwaltungsleistungen erstellt. Dieses soll sowohl für Bayern als auch für andere Bundesländer genutzt werden.