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Der Verkehrssicherheitsbeauftragte informiert: Schulwegsicherheit

15. September 2025: Hinweise für Eltern von Schulanfängern.

Laut einer bundesweiten Umfrage des ADAC haben ca. 80 Prozent der Eltern Angst um ihre Kinder, wenn diese ohne Begleitung zur Schule gehen. Doch woher kommt diese Angst um die schwächsten Verkehrsteilnehmer auf den Straßen? In strukturschwachen Gebieten bemängelten die Eltern oft die fehlenden Geh- und Radwege, eine unzureichende Beleuchtung und zu wenig sichere Querungsmöglichkeiten über die Straßen. In strukturstarken Gegenden ist die hohe Verkehrsdichte die größte Furcht der Eltern. Der Mangel an Schülerlotsen und Schulwegplänen verstärkt die Problematik.

Abhilfe bei der neuen Hürde schafft eine gute Vorbereitung der ABC-Schützen. Im Landkreis Kelheim stehen zum Schulanfang 2025 insgesamt 1.289 Kinder vor dieser Herausforderung.

Vor dem Schulbeginn

- Erkunden Sie die möglichen Schulwege mit Ihrem Kind zusammen und erklären Sie jede Gefahrenquelle einzeln.

- Üben Sie die ausgewählte Route mit Ihrem Kind in beide Richtungen mehrmals ein – möglichst zu Zeiten mit hohem Verkehrsaufkommen.

- Bringen Sie Ihrem Nachwuchs bei, Fahrzeuge zu beobachten und das Verhalten der Fahrer zu deuten.

- Machen Sie eine Lernkontrolle mit einem Rollentausch. Lassen Sie Ihr Kind den Schulweg und dessen mögliche Gefahren erklären.

Der Schulweg zu Fuß/mit dem Fahrrad

- Vermeiden Sie Strecken mit häufigen Querungen der Straße, um die kritischen Situationen zu minimieren.

- Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste!

- Zeitdruck vermeiden! Wecken Sie Ihr Kind rechtzeitig, damit es sich nicht bereits in der Früh abhetzt.

- Bis zum vollendeten 8. Lebensjahr müssen Kinder die Gehwege mit dem Fahrrad benutzen – bis zum 10. Lebensjahr dürfen sie es. Verdeutlichen Sie, dass man bei Querung der Straße absteigen muss.

- Kinder sollten erst nach Abschluss der schulischen Fahrradprüfung in der 3. bzw. 4. Klasse alleine mit dem Fahrrad am Verkehr teilnehmen.

- Statten Sie Ihr Kind mit reflektierender und fluoreszierender Kleidung aus, damit es auch bei schlechten Sichtverhältnissen rasch erkannt wird.

Öffentliche Verkehrsmittel

- Auch die Nutzung des ÖPNV muss geübt werden. Erklären Sie Ihrem Kind, warum es sich nach Möglichkeit setzen bzw. festhalten soll.

- Erläutern Sie die Gefahren bei Haltestellen. Kein Toben oder Drängeln sowie ein angemessener Abstand von fahrenden Bussen sind wichtige Verhaltensregeln zur Unfallvermeidung.

- Wichtig: Erinnern Sie Ihr Kind in regelmäßigen Abständen, die Straße erst nach Abfahrt des Beförderungsmittels zu queren.

Eltern-Taxi

- Vermeiden Sie nach es Möglichkeit, ihr Kind mit dem Auto zu fahren, da hierbei der Aufbau dessen Verkehrskompetenz leidet.

- Achten Sie bei der Autofahrt auf zertifizierte Rückhaltesysteme und deren richtige Einstellung.

- Kontrollieren Sie den Verlauf des Gurtes. In den kalten Monaten sollten dicke Jacken vermieden werden - decken Sie Ihr Kind stattdessen nach dem Anschnallen zu.

- Lassen Sie Ihr Kind auf der Seite zur Schule und zum Gehweg hin aussteigen. Nutzen Sie nach Möglichkeit Eltern-Haltestellen, um Ihrem Nachwuchs dennoch eine Teilnahme am Verkehr zu ermöglichen.

Jährliche Aktionen zur Prävention von Unfällen an Kindergärten und Schulen (wie z. B. Plakate) tragen zur Verkehrssicherheit bei. Aber auch Programme wie „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ durch das Bayerische Innenministerium sind fester Bestandteil zur Vermeidung von Unfällen.