Der Verkehrssicherheitsbeauftragte informiert
Jährlich werden über 10.000 Kinder unter 15 Jahren bei einer Mitfahrt im Auto verletzt, meistens im Pkw ihrer Eltern oder Großeltern. Wie Untersuchungen gezeigt haben, fahren zwar inzwischen die meisten Kinder durch ein Kinderrückhaltesystem gesichert im Pkw mit, jedoch sind nur 35 Prozent auch richtig gesichert. Häufige Fehler sind die falsche Größe des Rückhaltesystems und der falsche Einbau.
Wer benötigt ein Kinderrückhaltesystem?
Von Rechts wegen dürfen Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr, die kleiner als 150 cm sind, nur mit einer geeigneten Kinderrückhalteeinrichtung in Kraftfahrzeugen mitgenommen werden. Bei Babys und kleinen Kindern handelt es sich bei einer geeigneten Rückhalteeinrichtung um Babyschalen bzw. Kindersitze, bei älteren Kindern um Sitzerhöhungen.
Wie ermittle ich die richtige Größe des Kindersitzes?
Aktuell gibt es noch drei zugelassene Arten von Kindersitzen: Kindersitze der UN ECE-Regelung 44/03, 44/04 und 129 (i-Size). Für die beiden erstgenannten Modelle bestimmt sich die richtige Größe des Kindersitzes nach dem Alter und Gewicht des Kindes, bei den i-Size-Modellen dagegen ist neben dem Alter die Körpergröße entscheidend. Da die maximale Körpergröße bzw. das maximale Gewicht auf allen Kinderrückhaltesystemen gekennzeichnet ist, erleichtert dies für die Eltern bereits die Auswahl des richtigen Kindersitzes. Gerade Babys wachsen sehr schnell, weshalb zusätzlich darauf geachtet werden soll, dass die Babyschale gewechselt wird, sobald der Kopf des Kindes über die Rückenlehne hinausragt. Der Wechsel von einem Kindersitz auf eine Sitzerhöhung erfolgt bei vielen Kindern zu früh. Dabei sollte der Wechsel möglichst spät erfolgen, da Sitzerhöhungen im Vergleich zu Kindersitzen deutlich weniger Schutz bei Unfällen bieten.
Wie sichere ich mein Kind richtig?
Bei den i-Size-Modellen ist zu beachten, dass Kinder bis zu einem Alter von 15 Monaten nur rückwärtsgerichtet mitgenommen werden dürfen. Dadurch wird bei einem Unfall die Belastung breitflächig auf den Rücken des Kindes übertragen und nicht auf den Nacken. Außerdem dürfen Kinder niemals rückwärtsgerichtet auf dem Beifahrersitz mit eingeschaltetem Airbag transportiert werden, denn dies bedeutet Lebensgefahr für das Kind. Bei der Montage von Kindersitzen ist vor allem die richtige Platzierung zu beachten. Am sichersten ist das Anbringen des Kindersitzes in der Mitte auf der Rückbank, darüber hinaus ist der rechte Sitzplatz auf der Rückbank eine gute Alternative. Auf diesen beiden Plätzen ist es auch einfacher, zwischendurch das Geschehen beim Kind zu überwachen, außerdem kann es auf diese Weise zur Gehwegseite aussteigen bzw. von dort herausgeholt werden.
Bei älteren Kindern, die bereits Sitzerhöhungen verwenden und damit das Gurtsystem des Pkws nutzen, ist zu beachten, dass der Gurt mittig über die Schulter läuft und der Beckengurt am Hüftknochen anliegt. Sitzt der Gurt nicht richtig, können bei einem Unfall die inneren Organe des Kindes verletzt werden.
Achten Sie daher immer auf die richtige Größe und die richtige Position der Kindersitze, um im Falle eines Unfalls schwerere Verletzungen Ihres Kindes zu vermeiden.