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Autofahrer aufgepasst – Profiltiefe und Altersgrenze

27. Oktober 2025: Der Verkehrssicherheitsbeauftragte informiert.

Jetzt ist es wieder so weit: bei Millionen Autofahrern steht der alljährliche Wechsel von Sommer- auf Winterreifen an. Die Faustregel für den Reifenwechsel lautet „Von O bis O“, also von Ostern bis Oktober. Rechtliche Relevanz hat diese Faustregel allerdings nicht - in Deutschland gibt es nur eine situative Winterreifenpflicht. Wenn Sie nun zu denjenigen gehören, die von Sommer- auf Winterreifen wechseln, gilt es einiges zu beachten.

Gesetzliche Bestimmungen

Eine Restprofiltiefe von 1,6 mm sind absolutes Minimum. Es drohen schon ohne Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer oder Unfall 60 Euro Bußgeld und ein Punkt, werden diese unter-schritten. Bei Sommerreifen sollte das Profil mindestens drei Millimeter tief sein.

Ein Test der Dekra verdeutlicht dies: In der ersten Versuchsreihe wurde ein PKW mit den unterschiedlichen Reifensätzen jeweils bei 100 km/h voll abgebremst, und zwar sowohl auf nasser als auch auf trockener Fahrbahn. Dabei verlängerte sich der Bremsweg mit der niedrigsten Profiltiefe (2-3 mm) im Vergleich zum Neuzustand vor allem bei Nässe deutlich. Es wurde bei den verschiedenen Reifendimensionen eine Verlängerung des Bremswegs zwischen 16 und 18 Prozent gemessen. Die verwendeten abgefahrenen Reifen wurden maschinell auf die gewünschten Profiltiefen gebracht. Deshalb kann man davon ausgehen, dass real abgefahrene Reifen, die schon ein paar Jahre alt sind, in diesen Versuchen noch schlechter abgeschnitten hätten.

Profiltiefe messen

Auf dem Reifenumfang finden sich an sechs Stellen kleine Stege im Profilgrund der relevanten Rillen. Diese gut sichtbaren Stege werden Verschleißindikatoren oder auch Tread Wear Indicator (TWI) genannt. Die Profiltiefe ist in den Rillen neben diesen Stegen zu messen. Wenn die Stege ohne Absatz in die Profilblöcke übergehen, ist die gesetzliche Mindestprofiltiefe bereits unterschritten.

Sie können die Profiltiefe Ihrer Autoreifen aber auch ganz einfach mit einer 1-Euro-Münze als Tiefenmesser überprüfen – zumindest für eine Vorabdiagnose. Der Grund: Der goldene Rand der 1-Euro-Münze ist exakt drei Millimeter breit. Wenn Sie die Münze in die Mitte des Reifenprofils halten, müssen Sie darauf achten, ob der Goldrand schon sichtbar ist oder noch in der Bereifung verschwindet.

Altersgrenze für Reifen

Eine gesetzliche Altersgrenze für Autoreifen, wie bei LKWs oder Reifen für Anhänger, gibt es nicht. In der Regel sollte aber ab einem Reifenalter von sechs Jahren ein Reifenwechsel in Betracht gezogen werden, unabhängig vom Abnutzungsgrad. Das Gummi härtet im Laufe der Zeit aus und die Fahreigenschaften werden negativ beeinflusst. Die vierstellige DOT-Nummer auf der Reifenflanke gibt das Alter der Reifen an. Dabei steht die Abkürzung DOT für „Department of Transportation“. Die ersten beiden Zahlen der vierstelligen Nummer geben dabei die Herstellungswoche an, die letzten beiden Zahlen das Herstellungsjahr.

Geld sparen und alte Winterreifen aufbrauchen?

Rein rechtlich gesehen spricht nichts dagegen, dass Sie Ihre Winterreifen auch im Sommer benutzen. Allerdings ist davon dringend abzuraten. Winterreifen sind extra für die Witterungs-verhältnisse im Winter entwickelt worden. Sie nutzen sich nicht nur schneller ab, sondern sorgen auch für einen längeren Bremsweg. Ebenso leidet die Fahrstabilität unter der weicheren Gummimischung. Sparen Sie also lieber nicht „am falschen Ende“.